Band
Rammstein
Geburtsjahr
1967
Heimatstadt
Wittenberge, Brandenburg, DDR
Musikalischer Werdegang
Gründungsmitglied von Rammstein, vorher bei Orgasm Death Gimmick aktiv. Einer der maßgeblichen Songwriter und Soundentwickler der Band.
Inspiration & Vorbilder
KISS, AC/DC, Pantera, Metallica, Depeche Mode
Weitere Fähigkeiten
Richard Kruspe wurde in Wittenberge in der DDR geboren. Er hat zwei ältere Schwestern und einen älteren Bruder. Als er noch jung war, ließen sich seine Eltern scheiden. Seine Mutter heiratete erneut, doch mit dem Stiefvater verstand er sich schlecht. Die Familie zog in der Kindheit nach Weisen. Wegen des belasteten Verhältnisses zum Stiefvater rannte Richard in seinen frühen Teenagerjahren oft von zu Hause weg und schlief auf Parkbänken. Später begann er mit Ringen, um seine Wut zu kanalisieren.
Richard lebte zunächst in Schwerin und zog 1988 nach Berlin. Am 10. Oktober 1989 geriet er zufällig in eine Demonstration und wurde von der Polizei eingekesselt. Zusammen mit anderen wurde er auf einen Lkw gezerrt und in eine Polizeiwache in Weißensee gebracht. Dort musste er sechs Stunden lang an der Wand stehen; bei jeder Bewegung schlug ihn ein Polizist. Insgesamt saß er drei Tage ein. Dieses Erlebnis bestärkte ihn in dem Entschluss, die DDR zu verlassen. Er floh über Ungarn und Österreich nach West-Berlin.
1993 plante er, eine eigene Band zu gründen. Nach dem Mauerfall zog er zurück nach Schwerin, um sich mit Till zu treffen. Bei der Arbeit stimmte Till häufig plötzlich Gesang an, was Richard sofort beeindruckte. Ohne besonderen Anlass nahm Richard ein paar Gesangspassagen von Till auf. Einige Wochen später überzeugte er ihn, für das geplante Bandprojekt zu singen und Aufnahmen zu machen.
Mit sechzehn fuhr Kruspe mit Freunden in die Tschechoslowakei und kaufte dort eine Gitarre. Eigentlich wollte er sie wegen des hohen Preises mit Gewinn weiterverkaufen. Zurück in der DDR bat ihn auf einem Campingplatz ein Mädchen, etwas vorzuspielen. Er sagte, er könne nicht spielen, doch sie bestand darauf. Verärgert strich er schließlich über die Saiten – und je heftiger er spielte, desto begeisterter reagierte sie. Da machte es „klick“: Er begriff, dass Gitarrenspieler gut ankommen. Das weckte sein Interesse; in der Folge spielte er zwei Jahre lang täglich und nächtlich.