LIFAD World
Till Lindemann
Ich hasse Kinder Tour
Verifiziert

Till Lindemann in München

Meine Erfahrung

5/5
17. Dezember 2023
Zenith, München
2 Min. Lesezeit
Sebastian

Verifizierter Bericht

Dieser Konzertbericht wurde von unserem Team als authentisch und vertrauenswürdig eingestuft. Der Autor war nachweislich bei der Veranstaltung anwesend und hat den Bericht basierend auf eigenen Erfahrungen verfasst.

Am 18. Dezember 2023 bebte das Zenith in München – nicht von einem Erdbeben, sondern vom donnernden Bass, brennenden Lyrikgeschossen und der unverwechselbaren Präsenz eines Mannes: Till Lindemann. Schon beim Betreten der Halle spürte man die gespannte Erwartung – ein brodelndes Kollektiv aus Fans, das nach Exzess, Poesie und Eskalation lechzte.

Die Show war mehr als ein Konzert – sie war ein Grenzgang zwischen Kunstinstallation und Abgrund. Till präsentierte sich als düsterer Zeremonienmeister, der das Publikum mit seiner donnernden Stimme und grotesken Inszenierungen durch die Untiefen seiner musikalischen Welt führte. Zwischen Rammstein-Resten und Solo-Experimenten balancierte die Setlist auf einem Drahtseilakt der Intensität.

Besondere Gänsehaut-Momente: Bei „Zunge“ wurde ein riesiger Mund projiziert, der sich synchron mit dem Beat öffnete und schloss – gespenstisch gut inszeniert. Bei „Ich hasse Kinder“ kochte die Halle über, während „Allesfresser“ fast schon sakral wirkte, untermalt von einer düsteren Orgelinstallation und groteskem Bühnenbild.

Das Publikum? Ein brodelnder Hexenkessel. Egal ob Mittelfinger, Mitgrölen oder hypnotisiertes Starren – Till hatte die Menge in der Hand. Die technischen Effekte, das Bühnenbild, der Sound – alles auf den Punkt.

Wer da war, hat keine Show gesehen. Er oder sie hat ein Ereignis erlebt. Und wer es verpasst hat, der sollte sich schleunigst überlegen, ob er sich 2025 nicht eine Therapie gegen Reue gönnt.